Nach Systemabschluss den Rechner ausschalten
Gültig für: Windows NT | Windows 2000 | Windows XP | Server 2003
Hinweise dazu von: Josef Gartner
Wenn die Auswahlmöglichkeit "APM aktivieren" in den Energieoptionen nicht gegeben ist, liegt das meist daran, wenn keine APM 1.2-Kompatibilität vorliegt oder wenn die Kompatibilität nicht bekannt ist, oder wenn die Funktion im BIOS nicht eingeschaltet ist (dann kann das Gerät auch gar nicht vorhanden sein).
A. Zur korrekten Funktion des automatischen Ausschaltens unter Windows 2000 und XP ist folgendes Voraussetzung:
Entweder
- Vollständig ACPI-fähiges Board und BIOS (der PC muss auch als ACPI-PC installiert sein), besonders mit den ersten ACPI-Versionen (z.B. bei Asus) gibt es Probleme, BIOS updaten! Oder
- APM-fähiges Motherboard und BIOS und zwar APM in der Version 1.2 (nicht frühere, im Gegensatz zu Windows 95/98, NT 4.0 mit HAL aus dem SP4), natürlich kann dies 3. Nur bei PC´s funktionieren, die über ein ATX-Netzteil verfügen oder bei PC´s, die bereits vor ATX-Zeiten mit entsprechenden Soft-Off-Funktionen herstellerseitig ausgestattet wurden (z.B. Siemens Nixdorf Scenic Pro-Serie).
Microsoft hat bei der Entwicklung viele Motherboards mit dem entsprechenden BIOS auf APM- bzw. ACPI-Fähigkeit getestet und entsprechende Listen erstellt, welche in die Setup-Routinen von Windows 2000/XP eingebunden wurden. Beim Setup wird Board und BIOS auf dessen Version abgefragt.
Entsprechend der Einträge in den Listen gibt es dabei verschiedene Ergebnisse:
- ACPI-kompatibel (automatische Installation als ACPI-PC, kein APM, ausschalten OK)
- APM 1.2-kompatibel (Installation als Standard-PC mit aktiviertem APM, ausschalten OK)
- nicht APM 1.2- oder ACPI-kompatibel (Installation als Standard-PC mit deaktiviertem APM, dieses lässt sich auch nicht nachträglich aktivieren, ja ist vielleicht im BIOS gar nicht vorhanden, kein automatisches Ausschalten, Ruhezustand, etc. möglich)
- nicht getestet, d. h. Kompatibilität unbekannt (Installation als Standard-PC mit deaktiviertem APM, lässt sich aber manuell aktivieren, standardmäßig kein automatisches Ausschalten bzw. Ruhezustand möglich)
Die Varianten 1-3 sind klar. Interessant ist ja eigentlich nur die Variante 4. Klar, dass MS nicht alles testen konnte und dementsprechend viele PC´s unbekannt sind. Man kann hier folgendes versuchen:
Unter
Systemsteuerung >Energieoptionen ist ein Reiter "APM" vorhanden. Hier kann man die <Systemsteuerung>
mittels eines Häkchens APM aktivieren. Funktioniert anschließend das automatische Ausschalten, ist das System APM 1.2-kompatibel. Ist das System nicht APM 1.2-kompatibel, so führt dies i. d. R. zu dem Ergebnis, dass beim Herunterfahren das System nicht abschaltet sondern ein Reboot durchgeführt wird oder es zu Systemhängern oder BlueScreens beim Ruhezustand kommt. Lt. MS ist dieses Verhalten nicht änderbar.
Folgende Versuche führen zu keinem Ergebnis:
- Den Registry-Schlüssel "PowerDownAfterShutdown" von NT 4.0 gibt´s zwar auch noch unter Windows 2000, ein setzen des Schlüssels von 0 auf 1 bringt jedoch keine Änderung.
- Programme zum automatischen Ausschalten (z.B. DeskOff von Fujitsu Siemens) funktionieren zwar, schalten den PC aber auch nicht aus, da auch diese auf Betriebssystemfunktionen aufsetzen und je nach aktiviertem bzw. deaktiviertem APM entweder nicht ausschalten oder den PC neu starten.
Folgender "Würgaround" umgeht das Problem:
Man aktiviert APM in den Energieoptionen, obwohl dies zu einem Neustart führt. Dann startet man jedoch über einen Bootmanager automatisch ein anderes Betriebssystem, z.B. DOS oder Linux, welches dann nichts anders macht, als ein Zusatzprogramm (Shareware) auszuführen, das den PC dann abschaltet. Allerdings ist das eine mehr als unelegante Lösung, da dies erstens zu verlängerten Abschaltzeiten führt und zweitens muss man beim Normalen PC-Start das gewünschte Betriebssystem manuell auswählen.
B. Zur korrekten Funktion des Automatischen Ausschaltens unter NT 4.0 ist folgendes Voraussetzung:
- Das Board und BIOS muss APM in den Versionen 1.0, 1,1 oder 1.2 unterstützen. Mit ACPI kann NT noch nichts anfangen.
- Der PC muß über ein ATX-Netzteil verfügen oder herstellerseitig bereits vor ATX-Zeiten mit entsprechenden Soft-Off-Funktionen ausgestattet worden sein (z.B. Siemens Nixdorf Scenic Pro-Serie) und entweder
- Der PC-Hersteller stellt eine spezielle HAL zur Verfügung (z.B. Fujitsu Siemens, ehemals Siemens Nixdorf, mit dem Programm DeskOff, Teil von DeskView). Dies funktioniert nur bei OEM-Computerherstellern, weil Microsoft nur diesen diese spezielle HAL zur Verfügung gestellt hat. z.B. nicht bei einem Asus-Board, da Asus keine Komplett-PC´s herstellt. Oder 4. Auf dem PC ist mindestens ServicePack 4 installiert und es wird gesondert die spezielle HAL aus dem SP4 installiert. Dies funktioniert nur bei bestimmten Motherboards, meist finden sich auf den Herstellerseiten spezielle Hinweise dazu, von Asus wird z.B. die Vorgangsweise dazu ohne Herstelleruntersützung beschrieben. Zusätzlich muss dann 5. In der Registrierung der Schlüssel "PowerDownAfterShutdown" von 0 auf 1 gesetzt werden. Wenn daraufhin ein Restart anstatt des Abschaltens erfolgt, ist das APM-BIOS nicht kompatibel.
Starten Sie den Registryeditor und ändern Sie in der Registry die Einträge wie beschrieben ab. Beachten Sie dazu bitte folgende Punkte:
Aufrufen von REGEDIT.EXE (alle Betriebssysteme) oder REGEDT32.EXE (nur Windows NT/2000)
Wenn der Pfad zum Schlüssel nicht vorhanden ist, müssen Sie die nötigen Schlüssel selber hinzufügen. Rechtsklick auf den letzten Schlüssel (links im Tree) aus dem Kontextmenü "Neu" -> "Schlüssel" auswählen, und die fehlenden Schlüssel mit den angegebenen Namen anlegen. |
HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows NT\ CurrentVersion\ Winlogon
stellen Sie unter "PowerdownAfterShutdown" als Datentyp REG_SZ den Wert auf 1. Dieser Wert hat aber lediglich unter NT 4 noch die gewünschte Funktion.
Eigentlich sollte sich dann der PC unter Windows 2000 beim Herunterfahren abschalten, sofern es sich um ein ATX-Modell handelt. Dies ist aber dann z.B. nicht der Fall, wenn man Windows 2000 absichtlich ohne ACPI installiert. Um das Abschalten dennoch zu erreichen, muss man in der Systemsteuerung unter "Energieoptionen" auf der Registerkarte "APM" die "Unterstützung für das Advanced Power Management" aktivieren. Wenn diese Registerkarte fehlt, muss man im Gerätemanager unter "Ansicht" -> "Ausgeblendete Geräte anzeigen" aktivieren. Dann wird in der Geräteliste auch der "Herkömmliche NT-APM Schnittstellenknoten" angezeigt, der vermutlich deaktiviert ist. Diesen Eintrag aktivieren, danach wird in den "Energieoptionen" auch die Registerkarte "APM" angezeigt.
Unter Umständen muss auch die "Herkömmliche APM Unterstützung für Windows NT 4.0" durch den Hardware-Assistenten nachinstalliert werden.
Unter Windows NT müssen Sie noch die Datei HAL.DLL aus dem Verzeichnis %SYSTEMROOT% gegen die Datei aus dem aktuellen Service Pack ersetzen. Dazu müssen Sie das Service Pack mit dem Parameter "/X" entpacken (siehe auch: Service Pack Installation). Jetzt finden Sie hier die Datei "HAL.DLL.SOFTEX", die Sie unter dem Namen "HAL.DLL" jetzt in das Verzeichnis %SYSTEMROOT% kopieren und damit die alte Datei "HAL.DLL" ersetzen.
Auf der folgenden Seite finden Sie noch weitere Infos und Lösungen zu diesem Thema: http://www.jasik.de/shutdown
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