Warum läuft Windows im Kompatibilitätsmodus?
Gültig für: Windows 95 | Windows 98 | Windows ME
Das kann verschiedene Ursachen haben. Dieser Modus ist definitiv langsamer als der 32 Bit Modus.
- Laufwerk mit Stacker <= 4.x komprimiert
- Laufwerks-Controller braucht einen Treiber, der bei Windows 95 nicht vorliegt. -> Hersteller des Controllers fragen
- Der Controller verwendet einen DOS -Treiber, der INT13 blockiert, so dass Windows 95 nicht die Kontrolle bekommt
- Diskmanager Version <= 6.03 installiert
- CD-ROM-Interface wird von Windows 95 nicht unterstützt und es muss der Realmodetreiber verwendet werden oder dieser ist noch installiert.
- Bootsektorvirus
Windows benutz,t im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ein nach Ebenen unterteiltes Filesystem, das sog. "Layered Filesystem", welches aus 31 Ebenen besteht. Dieses System wird vom Input/Output-Supervisor IOS.VXD eingerichtet und kontrolliert. Alle I/O-Anforderungen werden von diesem Treiber verwaltet. Und genau dieser Treiber ist jetzt größtenteils für den Kompatiblen-Modus verantwortlich. IOS.VXD schaltet jedesmal in diesen Modus, wenn irgendwo vor dem Windows-Start Treiber oder TSRs geladen wurden, die "unbekannt" sind. Das bedeutet aber nicht, dass Windows mit diesen Treibern nicht funktioniert; sie sind eben nur nicht bekannt.
Das lässt sich manuell ändern.
Im Windows-Verzeichnis befindet sich die Datei "IOS.INI". Diese Datei ist im ASCII-Format und enthält eine Liste der Treiber bzw. TSRs, die Windows 95 bereits kennt. Diese Liste kann man jedoch beliebig erweitern. In der Regel genügt es, den Treiber bzw. TSR einfach einzutragen. Falls das nicht ausreichen sollte, können dort auch andere Einträge vorgenommen werden.
Aufbau der IOS.INI
Sektion [SafeList]
Hier werden alle Real-Mode-Programme eingetragen, die Windows 95 "kennen" soll. Diese Treiber werden dann in Ebene 29 u. 30 des Filesystems (RMM) angesiedelt undWindows 95 bzw. IOS.VXD kann diese verwalten.
Syntax: Dateiname,[Einschränkung][; Bemerkung]
Dateiname |
Name des Realmode-Treibers bzw. TSR ohne Pfadangabe |
Bemerkung |
Alles nach dem ";" wird ignoriert und dient nur der besseren Lesbarkeit der IOS.INI. |
Einschränkung |
Hier kann man dem System mitteilen, wie es den RM-Treiber verwalten soll must_chain: Gibt an, dass der Treiber bzw. TSR sicher ist, aber einen Anspruch auf den INT13 hat. Windows 95 benutzt zwar seine PM-Treiber, gibt aber zuerst den INT13-Aufruf an den RM-Treiber weiter und übernimmt danach erst wieder die Kontrolle über die PM-Treiber. must_not_chain: Gibt an, dass der Treiber sicher ist, solange dieser keine INT13 Aufrufe verarbeiten darf. Windows 95 benutzt die PM-Treiber und ignoriert den RM-Treiber. non_disk: Gibt an, dass der Treiber ein Gerät steuert, welches kein "echtes" Laufwerk ist, z.B. Netz-Laufwerke oder Laufwerke, die über Interlink abgebildet werden. Ein derartiger Treiber sollte aber nur im Notfall verwendet werden, da der IOS diesen zwar verwaltet, ihn aber als unsicher (Unsafe) einstuft. Windows 95 bietet genügend Ersatz-Treiber an, die im Protected-Mode arbeiten. monolithic: Ähnlich wie non_disk, gibt jedoch an, dass der Treiber sicher ist. |
Sektion [CDUnsafe]
Hier werden CD-ROM-Treiber eingetragen, die Windows 95 nicht verträgt. Damit lassen sich viele RM-Treiber in Windows 95 einbinden, ohne dass Windows 95 gleich in den kompatiblen Modus wechselt. Ob es sinnvoll ist oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Auch sollte man RM-Treiber, die von den PM-Treibern nicht unterstützt werden, weil sie spezielle Funktionen beinhalten (z.B.: Treiber für Datenverschlüsselung, Kompressionssoftware, BadSectorMapper, Defragmentierer usw.), nicht in die SafeList eintragen.
Sollte Windows 95 dennoch in den kompatiblen Modus umschalten, legt IOS im Windows-Verzeichnis eine Log-Datei an (IOS.LOG). Diese Datei ist aber nur dann vorhanden, wenn das System im Kompatibilitätsmodus startet. Dort steht dann, welcher Treiber aus welchem Grund verantwortlich ist.
Es kann auch an einen Bootsektorvirus liegen!
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