Internetverbindungsfreigabe (ICS) einrichten und konfigurieren
Ab Windows 98SE und ab Windows 2000 gibt es die neue Möglichkeit der "Internetverbindungsfreigabe", auch "Internet Connection Sharing" (ICS) genannt. Da ich schon einige Anfragen bekommen habe wie man das denn nun einrichtet, möchte ich es hier kurz beschreiben.
Was ist die Internetverbindungsfreigabe?
Mit dieser Funktion können Sie den Zugang zum Internet über einen Rechner im gesamten Netzwerk zu Verfügung stellen. Dabei fungiert ein Rechner im Netzwerk als Internetserver, der als einziger direkt Zugriff auf das Internet hat (Modem, ISDN usw.). Alle anderen Rechner im Netzwerk greifen über das Netzwerk auf den Internetserver zu, der wiederum die Verbindung zum Internet aufbaut.
Welches Betriebssystem ist als Server besser geeignet?
Da das TCP/IP Protokoll von Windows 2000 sehr verbessert wurde, ist Windows 2000 besser geeignet als Windows 98SE bzw. ME.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
- Sie müssen ein funktionierendes Netzwerk besitzen, welches mit TCP/IP arbeitet.
- Sie müssen auf dem Server schon die Internetverbindung eingerichtet haben.
Welche Vor- und Nachteile habe ich dadurch?
Der Vorteil ist, dass nur ein Rechner eine Verbindung zum Internet (Provider) aufbauen muss. Alle anderen Rechner können diese Verbindung nutzen. In kleinen Netzwerken (privat) ist diese Funktion gut zu gebrauchen, da sie leicht einzurichten ist.
Da diese Funktion aber nur mit einem bestimmten Bereich von IP-Adressen läuft und kein DHCP möglich ist, ist es in großen Netzwerken schon nicht mehr zu gebrauchen. Ein weiterer Nachteil ist natürlich auch, dass sich alle Rechner die zur Verfügung stehende Bandbreite teilen müssen. Eine andere Möglichkeit dafür finden Sie unter "Internetzugang für alle Rechner im Netzwerk kostengünstig konfigurieren".
Welchen IP-Bereich darf ich benutzen?
Die Internetverbindungsfreigabe funktioniert nur mit den IP Adressen 10.0.0.xxx und 192.168.0.xxx, wobei der Internet-Server immer den Wert 1 in der letzten Stelle trägt. Für xxx können Sie Werte zwischen 1 und 254 verwenden (0 und 255 sind reservierte Adressen, die die absolute Netzadresse und die Broadcast Adressen "verkörpern"). Als Subnetmaske sollten Sie 255.255.255.0 verwenden.
Sie können diese IP-Adressen fest vergeben oder die Vergabe dem integrierten DHCP-Server der Verbindungsfreigabe überlassen. Bei Windows 2000 bringt die Vergabe von festen IP-Adressen meist sogar große Probleme mit sich und es ist nicht möglich, eine Verbindung zum Server zu bekommen. Sollte das passieren, stellen Sie einfach einmal auf DHCP um, meist hat sich das Problem dann erledigt.
Internet Server einrichten
Windows 98 SE oder ME
Hier muss die Internet-Verbindungsfreigabe erst installiert werden. Dazu gehen Sie über "Start" -> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Software" ins "Windows Setup". Hier finden Sie unter "Internet-Programme" die "Internetverbindungsfreigabe", wo Sie die die Checkbox anklicken und "Übernehmen" auswählen.
Jetzt startet ein Assistent, der Sie bei der Installation unterstützen soll. Als erstes sollten Sie die Verbindungsart (Modem, ISDN usw.) angeben. Danach verlangt Windows nach einer Diskette, um die benötigten Daten für die Client-Konfiguration zu speichern.
Nach der Installation erscheint die Meldung: "Die IP-Adresse Ihres Rechners wird für die gemeinsame Nutzung auf 192.168.0.1 geändert". Bestätigen Sie die Meldung und führen Sie einen Neustart durch.
Nun ist die Internet-Verbindungsfreigabe eingerichtet. Die Einstellungen können Sie unter "Start" -> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Netzwerk" -> "TCP/IP Protokoll Netzwerkkarte" unter "Eigenschaften" überprüfen.
IP-Adresse |
192.168.0.1 |
Subnetmaske |
255.255.255.0 |
Client Verbindung einrichten
Wenn Sie als Internet-Server Windows 98 SE/ME benutzt haben, können Sie auch die erstellte Client-Diskette benutzen, um die Clients entsprechend zu konfigurieren. Führen Sie dafür einfach auf den jeweiligen Clients die Datei "iclclset.exe" von der Diskette aus. Daraufhin wird ein entsprechender Assistent gestartet, der bei der Konfiguration hilft. Eingaben sind hierbei von Ihnen nicht mehr nötig.
Die Datei finden Sie auch auf dem Server im Verzeichnis "C:\Windows\System"
Wollen Sie die Konfiguration selbst durchführen oder Windows 2000 als Server benutzen (welches aber keine Diskette für das Anlegen der Clients zur Verfügung stellt), gehen Sie folgendermaßen vor:
Windows 9x/Me
"Start"-> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Netzwerk" -> "TCP/IP Protokoll" unter "Eigenschaften" die IP-Adresse 192.168.0.xxx(xxx=2-254) eingeben oder auf automatischer Zuweisung stehenlassen. Wenn Sie hier eine Adresse selber angeben, ist es wichtig zu beachten, dass jede Adresse im ganzen Netzwerk nur einmalig vorkommen darf.
Die Subnetmask stellen Sie auf 255.255.255.0 oder lassen die Einstellung auf automatische Zuweisung. Wenn Sie die Adresse angeben, muss hier das gleiche stehen wie beim Server.
Gateway: 192.168.0.1 (die IP-Adresse des Servers)
DNS Server: 192.168.0.1 (die IP-Adresse des Servers)
Achten Sie zudem darauf, dass der Eintrag WINS deaktiviert ist. Siehe auch: "Internernetverbindungsfreigabe (ICS) Client manuell konfigurieren".
Ab Windows 2000
Als erstes müssen Sie bei Ihrer erstellten Internetverbindung die gemeinsame Nutzung freigeben. Ihre Internetverbindungen finden Sie unter "Start" -> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen". Hier klicken Sie nun die Internetverbindung mit der rechten Maustaste an, die Sie im Netzwerk freigeben wollen und wählen aus dem Kontextmenü "Eigenschaften" aus.
Jetzt müssen Sie im Register "Gemeinsame Nutzung" unter dem Eintrag "Gemeinsamer Zugriff" die gemeinsame Nutzung aktivieren. Jetzt erscheint die Meldung: "Die IP-Adresse Ihres Rechners wird für die gemeinsame Nutzung auf 192.168.0.1 geändert".
Sie sollten auch die Einstellung "Wählen bei Bedarf" aktivieren, so dass Windows automatisch die Verbindung aufbaut, wenn eine Verbindung ins Internet benötigt wird. Sie müssen aber selber dafür sorgen, dass die Verbindung bei Nichtgebrauch wieder abgebaut wird.
Egal wie viele verschiedene Internetverbindungen Sie im DFÜ-Netzwerk eingerichtet haben, Sie können immer nur eine Verbindung für die gemeinsame Nutzung freischalten.
Sie müssen jetzt unter "Start" -> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Netzwerk- und DFÜ-Verbindung" die freigegebene Verbindung auswählen und über die rechte Maustaste aus dem Kontextmenü "Eigenschaften" -> "Internetprotokoll (TCP/IP) -> "Eigenschaften" folgendes einstellen:
IP-Adresse |
192.168.0.1 |
Subnetmaske |
255.255.255.0 |
So, das war alles, was Sie auf dem Internet Server einrichten müssen. Starten Sie den Rechner neu. Jetzt müssen Sie nur noch die Clients entsprechend konfigurieren.
Windows 2000
"Start"-> "Einstellungen" -> "Systemsteuerung" -> "Netzwerk- & DFÜ- Verbindungen" -> "LAN Verbindung" -> "Datei" -> "Eigenschaften" -> "Internetprotokoll TCP/IP" -> unter "Eigenschaften":
IP-Adresse 192.168.0.xxx (xxx=3-254) oder automatische Zuweisung lassen. Wenn Sie hier eine Adresse selber angeben, ist es wichtig zu beachten, dass jede Adresse im ganzen Netzwerk nur einmalig vorkommen darf.
Subnetmask: 255.255.255.0 oder automatisch zuweisen lassen. (Wenn Sie die Adresse angeben, muss hierdas Gleiche stehen wie beim Server).
Gateway: 192.168.0.1 (die IP-Adresse des Servers)
DNS Server: 192.168.0.1 (die IP-Adresse des Servers)
Achten Sie zudem darauf, dass der Eintrag WINS deaktiviert ist.
Damit der Client nun keine eigene Verbindung aufbaut, müssen Sie noch folgendes umstellen:
In der Systemsteuerung unter "Internetoptionen" im Register "Verbindungen" entweder einstellen "keine Verbindung wählen" (Windows 98) oder "Verbindung über ein lokales Netzwerk herstellen" (Windows 95).
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