Verzeichnisrechte und Verzeichniszugriffe unter Windows
Gültig für: Windows Vista | Server 2008 | Windows 7 | Windows 8 | Windows 10
Es erreichen uns immer wieder Anfragen, dass man angeblich auch als Administrator auf einige Verzeichnisse nicht zugreifen kann. Meist liegt das aber daran, dass hier einfach nur das Wissen fehlt, wie die neue Verzeichnisstruktur unter Windows Vista jetzt aussieht.
Der Aufbau der Verzeichnisstruktur hat sich gegenüber den alten Windows-Versionen schon stark verändert. Damit aber alte Programme noch die Verzeichnisse finden, wird zusätzlich noch mit NTFS-Links (symbolische Verknüpfung) gearbeitet. Bei solchen NTFS-Links handelt es sich nicht um ein echtes Verzeichnis, sondern - wie der Name schon sagt -, um einen Link auf ein anderes Verzeichnis. Dadurch kann ein Verzeichnis über zwei Pfade angesprochen werden.
- Über den neuen Verzeichnispfad: "C:\User\Username"
- Und über den alten Verzeichnispfad (über den Link): "C:\ Dokumente und Einstellungen\Username"
Das Ziel ist aber jeweils immer das gleiche Verzeichnis, weil "C:\User\Username" <=> "C:\Dokumente und Einstellungen\Username".
Es handelt sich bei einem NTFS-Link quasi um eine Programmverknüpfung, wie Sie im Startmenü zu finden ist. Hier wird auch nur auf das Programm verwiesen, nicht aber wird eine extra Programmdatei ab/angelegt. Weiterhin kann auch hier die Verknüpfung anders heißen als das Programm, welches gestartet wird; trotzdem handelt es sich immer um dieselbe Anwendung.
Diese Verbindungen (NTFS-Links) muss sich Windows ja irgendwie merken. Deshalb wird für jeden Link ein virtuelles Verzeichnis angelegt.
In der Windows-Standardeinstellung im Explorer werden diese Verzeichnisse nicht angezeigt. Erst wenn man im Explorer unter "Extras" -> "Ordneroptionen" -> Tabreiter "Ansicht" die Funktion "Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen)" ausschaltet, werden diese Verzeichnisse als Ordner im Explorer angezeigt. Damit man sie im Explorer von normalen Verzeichnissen dennoch unterscheiden kann, wird (meistens) links unten in der Ecke des Symbols ein kleiner Pfeil mit eingeblendet.
Diese Link-Technik wird verwendet, damit auch Programme die neuen Ordner finden, welche nicht die Windows-Funktionen benutzen, um den Pfad zum Verzeichnis zu ermitteln, sondern die mit direkten Pfadangaben arbeiten. Auch wird die Technik für die multilinguale Version von Windows benötigt. Das original Verzeichnis hat immer den gleichen Namen (z.B.: "Program Files"), nur der Name des Links wird entsprechend der Sprache angepasst (z.B.: (bei einem deutschen System auf) "Programme").
Wie oben geschrieben, werden diese NTFS-Links im Explorer nur angezeigt, wenn man die Funktion "Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen)" nicht aktiviert hat.
Ab Windows Vista macht es keinen Sinn diese Funktion auszuschalten, da -außer diesen NTFS-Links- keine weiteren Verzeichnisse ausgeblendet werden. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, sollte man deshalb diese Einstellung nicht verändern, da bei Vista auch die Systemordner schon beim Einblenden der Funktion "Versteckte Dateien anzeigen" anzeigt (war nicht der Fall bei den alten Windows Versionen).
Weiterhin lassen sich in dieser Einstellung recht einfach die Links mit der "ENTF-Taste" löschen. Dabei werden immer nur der Link und nicht das Verzeichnis und deren Inhalt selber gelöscht (löscht man das Original Verzeichnis, wird natürlich automatisch auch der Link vom System automatisch entfernt). Das Löschen der Links macht aber keinen Sinn, weil:
- Dadurch kein zusätzlicher Speicherplatz frei wird. Ein Link ist ja nur ein Verweis und dadurch wird kein zusätzlicher Speicherplatz belegt.
- Alte Programme finden Ihre Verzeichnisse nicht mehr und können dadurch nicht mehr richtig arbeiten.
Warum wird mir das Verzeichnis nicht geöffnet, wenn ich auf den NTFS-Link mit Pfeil klicke?
Wenn Sie im Explorer auf so einen NTFS-Link klicken, erscheint die Meldung "Zugriff verweigert". Warum das so ist, kann man erkennen, wenn man sich die Rechte von solch einem Link anschaut. Die Gruppe "Jeder" (steht für alle Benutzer eines Systems) hat kein Recht, den Inhalt der Ordner aufzulisten.
Diese Einschränkung hat einen ganz einfachen technischen Grund: Programme, die NTFS-Links nicht kennen und z.B. Verzeichnisbäume aufbauen und auslesen, würden ansonsten solche Verzeichnisse mehrfach durchlaufen. Die Ermittlung von Verzeichnisgrößen bringt in so einem Fall sogar falsche Werte.
Die Funktion von NFTS-Links ist keine neue Erfindung von Vista, sondern kann auch schon unter 2000/XP genutzt werden (hier wurde das nur noch nicht von Windows automatisch gemacht, die Programme zum Einrichten der Links muss man extra installieren).
Das Programm zum erstellen von NTFS-Links heist "mklink"
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